Inmitten einer Wasserkrise sind die Temperaturen an einem Ort im Iran auf über 50 Grad gestiegen. In der südwestlichen Stadt Omidieh in der industriell geprägten und trockenen Provinz Chusestan wurden am Donnerstag 51 Grad gemessen, wie der staatliche Rundfunk berichtete. Auch in anderen Städten des Landes kletterten die Höchstwerte dem Rundfunk zufolge auf über 45 Grad. In den kommenden Tagen sei zudem in Teilen Irans mit Sandstürmen und schlechter Luftqualität zu rechnen, berichtete der Rundfunk unter Berufung auf eine Warnung der Wetterbehörde. Die Hitzewelle trifft das Land inmitten einer Wasserkrise. Laut jüngsten Aussagen von Klimaexperten sind 80 Prozent der Stauseen fast leer. In zahlreichen Städten ordneten die Behörden Zwangsabschaltungen der Wasserversorgung an. In der Millionenmetropole und Hauptstadt Teheran etwa blieben die Wasserhähne in den vergangenen Tagen teils stundenlang trocken. Irans Präsident Massud Peseschkian forderte erneut Maßnahmen, um mehr Wasser einzusparen. Sollte die Bevölkerung in Teheran nicht ernsthaft daran mitwirken, werde das Land im September mit einer «Krise leerer Stauseen» konfrontiert sein, zitierte ihn die Nachrichtenagentur Tasnim. Der Umweltwissenschaftler Kaweh Madani sagte der Zeitung «Etemad»: «Wir müssen akzeptieren, dass wir gescheitert sind.» Die ölreiche Provinz Chusestan zählt zu den heißesten bewohnten Regionen der Erde. Die Einwohner dort haben ihren Alltag an die extremen Temperaturen angepasst. Zunehmende Stromausfälle und Wasserknappheit erschweren jedoch das Leben – besonders dann, wenn Klimaanlagen ausfallen und die Hitze unerträglich wird. Auch in den Nachbarländern Pakistan und Irak steigen die Temperaturen gelegentlich auf über 50 Grad Celsius. Der Iran zählt zu den trockensten Ländern der Erde. In den vergangenen Jahren haben Klimaforscher einen deutlichen Rückgang der Niederschläge verzeichnet, während extreme Wetterereignisse wie Dürreperioden und Sturzfluten zunehmen. Der Klimawandel trifft das Land Experten zufolge schneller und härter als viele andere Regionen der Welt. Das Death Valley in der ostkalifornischen Wüste sowie in Nevada gilt als heißester Ort der Erde. Die Messung auf der Greenland Ranch vom Juli 1913 ist als Weltrekord anerkannt. Damals wurden sagenhafte 56,7 Grad gemessen - was ein Wissenschaftler 2016 allerdings als meteorologisch gesehen «nicht möglich» einstufte und einen Messfehler vermutet. In den letzten Jahren wurden im Death Valley regelmäßig extreme Temperaturen von über 50 Grad gemessen. Während einer Hitzewelle im Jahr 2024 lagen die täglichen Höchstwerte im Death Valley über 50 Grad. Allerdings gibt es auch Satellitenmessungen aus der Lut-Wüste im Iran, die 2005 Bodentemperaturen von bis zu 70,7 Grad ergaben. Da es sich dabei jedoch nicht um Lufttemperaturen handelt, gilt das Death Valley weiterhin als offizieller Rekordhalter für die höchste gemessene Lufttemperatur.Experte: Wir sind gescheitert
Extremtemperaturen auch in Nachbarländern
Heißester Ort der Erde in den USA
Bildnachweis: © Alireza Masoumi/ISNA/dpa
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Hitzewelle im Iran: Über 50 Grad im Südwesten
Seit Tagen spitzt sich die Wasserkrise im Iran zu. Ein Ende der Sommerhitze ist nicht in Sicht.
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